UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR KARDIOLOGIE UND ANGIOLOGIE

Herzinsuffizienzzentrum

Die Aufgabe des Herzens ist die bedarfsgerechte Versorgung des Organismus mit sauerstoffreichem Blut. Kann das Herz dieser Aufgabe nicht mehr in ausreichendem Maße nachkommen, sprechen wir von einer Herzleistungsschwäche, der Herzinsuffizienz.

Das Risiko, an einer Herzleistungsschwäche zu erkranken, steigt mit zunehmenden Alter. Während in der Altersgruppe der 65-69-Jährigen 6,9% der Personen erkranken, sind es in der Altersgruppe der 80-84-Jährigen bereits 24,3% und in der Altersgruppe der >95-Jährigen 47,2%.

Es werden verschiedene Formen der Herzinsuffizienz unterschieden. Bei der Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpleistung, der HFrEF, ist die linke Herzkammer zu schwach, um das Blutvolumen in ausreichender Menge in den Körperkreislauf zu pumpen. Bei der Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion, der HFpEF, ist die linke Herzkammer zu steif, um sich ausreichend mit Blutvolumen zu füllen. Es gibt noch eine 3. Form, bei der die Pumpleistung nur mäßig eingeschränkt ist, die HFmrEF. Allen 3 Formen ist gemeinsam, das nicht ausreichend sauerstoffreiches Blut dem Organismus zur Verfügung  gestellt wird.

Typische Symptome der Herzleistungsschwäche sind Luftnot, anfangs nur unter Belastung, im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, geschwollene Füße und Unterschenkel, Husten, teilweise mit schaumig blutigem Auswurf.

Die Behandlung der Herzinsuffizienz entsprechend den aktuellen Leitlinien soll vorrangig in spezialisierten kardiologischen Praxen, Kliniken und Zentren erfolgen, die in einem Netzwerk zusammenarbeiten, damit die Patienten ohne Verzögerung der spezialisierten Therapie zugeführt werden können. Dazu müssen die Kliniken und Praxen im Rahmen der Zertifizierung Auflagen erfüllen und nachweisen.

Die Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie ist seit Oktober 2022 als Überregionales Herzinsuffizienzzentrum zertifiziert. Wir arbeiten mit Kliniken und kardiologischen Praxen vom Harz bis an die nördliche Landesgrenze von Sachsen-Anhalt zusammen in einem Netzwerk. Mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin haben wir eine Kooperation auf dem Gebiet der Herztransplantation. Alle invasiven Therapien einschließlich aller Unterstützungssysteme werden bei uns angeboten.

Dazu gehören neben Langzeit-EKG, Echokardiographie, Spiroergometrie, Herzkatheter-Untersuchung, Kardio-CT und Kardio-MRT auch die Therapie mit Unterstützungssystemen, Therapie bei strukturellen Herzerkrankungen wie Herzklappenverengungen und -Undichtigkeiten, implantierbaren Überwachungssystemen.

Zusammen mit unseren Kooperationspartnern stellen wir so die bestmögliche Therapie der Herzinsuffizienz sicher. Kurzfristig werden komplizierte Fälle aus unseren Kooperationskliniken übernommen und nach Stabilisierung ggf. auch wieder zurückverlegt.

Wir arbeiten patientenzentriert, leitlinienbasiert und auf dem höchsten Niveau, um Betroffenen bestmöglich zu helfen.

Letzte Änderung: 19.05.2023 - Ansprechpartner:

Sie können eine Nachricht versenden an: Webmaster
Sicherheitsabfrage:
Captcha
 
Lösung: