UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR KARDIOLOGIE UND ANGIOLOGIE

Invasive Kardiologie

Mitarbeiter

Prof. Dr. med. Alexander Schmeisser (Leiter)
Dr. med. Ivan Tanev
Dr. med. Michael Hansen
                                                                                         

Kathrin Backauf (leitende Schwester)
Cornelia Appelt (Sekretariat)

Kontakt

Terminvereinbarung unter Tel. 0391 67-15206 oder Fax 0391 67-15211
Haus 5a, Untergeschoss

Arbeitsplatz im Herzkatheterlabor

 

Unsere Klinik betreibt zwei moderne digitale Herzkathetermessplätze.
Die Diagnostik und Behandlung von Patienten/-innen mit einer koronaren Herzkrankheit bilden dabei den Schwerpunkt der Aufgaben des Herzkatheterlabors.

Die koronare Herzkrankheit ist eine Folge der Atherosklerose (entzündliche Fett- und Kalkeinlagerungen) der Herzkranzgefäße und kann zur Ausbildung von Engstellen (Stenosen der Koronararterien) oder gar Verschlüssen der Gefäße führen.
Diese wiederum sind die Ursache von akuten und chronischen Durchblutungsstörungen des Herzmuskels.
Mögliche Folgen sind akute Herzinfarkte (akutes Koronarsyndrom) sowie chronische  Koronare Herzkrankheit,
welche wiederum zu einer Herzmuskeldysfunktionen - wie Herzinsuffizienz (eingeschränkte Pumpfunktion) -
und Herzrhythmusstörungen führen können.

Das diagnostische Spektrum innerhalb des Herzkatheterlabors beinhaltet die Koronarangiographie (Darstellung der Herzkranzgefäße mit Kontrastmittel), die Kontrastmitteldarstellung der linken Herzkammer sowie Rechtsherzkatheteruntersuchungen mit Druckmessungen im Lungenkreislauf.
Zur weiterführenden Diagnostik der Koronararterien stehen der intravaskuläre Ultraschall (IVUS) und die intravaskuläre Druckmessung (pressure wire, FFR) und die optische Kohärenztomographie (OCT) zur Verfügung.

 

Kathetereingriff

IVUS:
Mittels eines speziellen Katheters, der hochaufgelöste Ultraschallbilder direkt aus dem Herzkranzgefäss liefert,
wird eine genauen Diagnostik aller Gefässwandschichten und der Gewebezusammensetzung einer
Herzkranzgefässverengung (Plaqueanalyse - Virtual Histology - VH) möglich.

Pressure-wire:
Mittels eines speziellen Druckdrahtes kann unmittelbar nach koronarangiographischer Darstellung einer Herzkranzverengung  nachgewiesen werden, ob diese mit einer Minderdurchblutung des Herzmmuskels einher geht.

OCT:
Hierbei wird Licht geringer Kohärenzlänge zur Reflexion in der Gefäßwand eingesetzt, um die Gefäßschichten von
innen mit hoher Auflösung darzustellen.

Relevante Koronararterienstenosen werden mit einer Ballonaufweitung (PTCA) und nachfolgend zumeist mit der
Implantation von Koronarstents behandelt.
Hierbei wird bei und mit jedem Patienten individuell geprüft, ob medikamentenbeschichtete (drug-eluting)
oder unbeschichtete (bare-metal) Stents eingesetzt werden. In unserer Klink werden derzeit jedes Jahr über 2500 diagnostische und therapeutische Herzkatheter-Prozeduren durchgeführt.

Sehr ausgeprägte Formen koronarer Herzerkrankung bzw. fortgeschrittene Formen von Herzklappenerkrankungen besprechen  wir mit den Kollegen der hiesigen Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie. Bei entsprechender Indikation können die jeweiligen Patienten daraufhin einer operativen Bypass- bzw. Herzklappenoperation zugeführt werden.

Herzinfarkt (Akutes Koronarsyndrom):

Bei einem akuten Koronarsyndrom kommt es wegen eines akuten Verschlusses oder einer hochgradigen Verengung einer Herzkranzarterie zu einer akuten Schädigung des Herzmuskels.
Wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird, können diese Schäden irreparabel sein.
Eine unverzügliche Herzkatheteruntersuchung mit der Möglichkeit einer mechanischen Eröffnung des
betroffenen Kranzgefäßes (bzw. in seltenen Fällen einer akuten Bypassoperation) ist die dabei beste
und modernste Behandlungsmethode:
Dadurch kann ein gefährdeter Herzmuskel und in der Folge Leben gerettet werden.

Mit unserem Bereitschaftsteam von spezialisierten Ärzten sind wir in der Lage, an 7 Tagen in der Woche
rund um die Uhr  (24h Herzkatheter-Bereitschaftsdienst) Patienten im Rahmen eines akuten Herzinfarktes
(Akutes Koronarsyndrom), zu behandeln.
Der Einsatz neuester Materialien und die regelmäßige Fortbildung des Ärzte- und Pflegepersonal gewährleistet ein höchstes Maß an Sicherheit für den Patienten.
Dies umfasst die Möglichkeit einer intensivtherapeutischen Betreuung (Intensivstation,Intermediäre Überwachungsstation) rund um die Uhr sowie des lebensrettenden Einsatzes einer Mini-Herz-Lungenmaschine zur Überbrückung schwerster Formen des Herzversagens.

Die gute Zusammenarbeit mit Kliniken der Region sowie dem Rettungssystem ermöglicht den schnellen Transport und die Versorgung von Patienten, die primär in anderen Kliniken aufgenommen wurden, welche keine Möglichkeit einer Herzkatheteruntersuchung haben.

Andere wichtige diagnostische und therapeutische Eingriffe in unserem Herzkatheterlabor umfassen:

  • Diagnostik von Lungenhochdruck-Krankheiten (pulmonale Hypertonie), inklusive pharmakologische Testung der Reagibilität der Lungengefäße sowie eine spezielle Untersuchung der Rechtsherzfunktion
  • Die Aufdehnung- und die derzeit sich international etablierende Stent-basierte Herzklappen-Implantation stark verengter Aortenklappen (Aortenklappenstenose)
  • Katheter-gestützter Verschluss von defekten Herzscheidewänden bei Erwachsenen (Foramen ovale, atrialer Septumdefekt, persistierender Ductus botalli)
  • Die kathetergestützte Implantation von Aortenprothesen (Aortenstent) im Brustbereich bei Erweiterung oder Riss der Hauptschlagader (Aorta)

 

 

 

 

Letzte Änderung: 27.10.2021 - Ansprechpartner:

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