Echokardiographie
Die Echokardiographie ist ein Ultraschall-Verfahren, mittels dem nichtinvasiv die Morphologie und Funktion des Herzens dargestellt werden kann. Die Abteilung für Echokardiographie verfügt über zwei High-End-Ultraschallgeräte (beide mit dreidimensionaler Modalität) und ein tragbares Echokardiographiegerät zur Untersuchung am Krankenbett. In der benachbarten Klinik für Herz- und Thoraxchirurgiesowie auf unserer internistischen Intensivstation sowie in der interdisziplinären Notaufnahme stehen drei weitere Ultraschallgeräte zur Verfügung.
Die echokardiographischen Untersuchungen werden von erfahrenen Kardiologen und Kardiologinnen sowie von Ärzten und Ärztinnen in der Weiterbildung und durch eine hochqualifizierte MTA unter Aufsicht durchgeführt.
Die im Echokardiographielabor aufgenommenen Bilddaten werden digital gespeichert und können innerhalb des Kliniknetzes demonstriert und diskutiert werden.
In unserem Echokardiographielabor werden alle konventionellen (CW- PW- und Farbdopplerverfahren) und innovativen Verfahren (Tissue Doppler Imaging TDI), Strain, 2D-Strain) der modernen Ultraschalldiagnostik angeboten.
Besondere Schwerpunkte sind:
- die Diagnostik von Kardiomyopathien, Klappenvitien, kongenitalen Vitien im Erwachsenenalter,
- die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) sowie
- die pulmonale Hypertonie.
Neben der Durchführung eigener Untersuchungen bieten wir zudem jederzeit gerne konsiliarisch die Interpretation komplexer oder unklarer echokardiographischer Befunde an.
Transthorakale Echokardiographie (TTE)
Jährlich werden derzeit ca. 5.500 transthorakale Echokardiographien durchgeführt. Die Untersuchung erfolgt strahlenfrei von verschiedenen Anlotungspunkten der Brustwand aus und dauert abhängig von der klinischen Fragestellung zwischen 10 und 20 Minuten. Beurteilt werden insbesondere die Herzgröße, die Funktion der Herzkammern und die Funktion der Herzklappen. Bei bestimmten Fragestellungen kann der Einsatz von gut verträglichen Echokontrastmitteln erforderlich werden, die in der Regel über eine Armvene appliziert werden.
Stress-Echokardiographien mittels Fahrradergometrie oder pharmakologischer Stimulation mit Dobutamin werden u.a. zur Bestimmung des systolischen Pulmonalarteriendruckes unter Belastung oder der Beurteilung einer Aortenklappenstenose bei eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion durchgeführt.
Abb. 1: Parasternaler Längs- und Kurzachsenschnitt bei einer Patientin mit deutlich eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion
Abb 2: 4-Kammerblick
Transösophageale Echokardiographie (TEE)
Zur Darstellung bestimmter Herzstrukturen oder zur Beantwortung spezieller Fragestellung kann die TTE unter Umständen nicht ausreichend und deshalb eine transösophageale Echokardiographie erforderlich sein. Insbesondere eine genauere Untersuchung der Herzklappen, die Suche nach Ursachen für Schlaganfälle, angeborene Herzfehler sowie Erkrankungen der Hauptschlagader können Indikationen zur TEE darstellen. In unserer Echokardiographie Abteilung werden jährlich ca. 700 TEE durchgeführt.
Stress-Echokardiographien mittels Fahrradergometrie oder pharmakologischer Stimulation mit Dobutamin werden u.a. zur Bestimmung des systolischen Pulmonalarteriendruckes unter Belastung oder der Beurteilung einer Aortenklappenstenose bei eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion durchgeführt.
Abb. 3: TEE mit entzündlichen Auflagerungen an |
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Abb. 4: Starker (rauchiger) Spontankontrast im linken Vorhof sowie Nachweis eines Blutgerinnsels (Thrombus) im Bereich des linken Vorhofohres |
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Abb. 5: TEE mit Querschnitt durch die absteigende thorakale Aorta mit Nachweis einer Dissektion (Einriß der Gefäßwand) und Ausbildung wahren (im Bild unten) und eines falschen Lumens (oben) |
Live 3D-Echokardiographie
Seit mehreren Jahren besteht die Möglichkeit, unter Verwendung hochmoderner Volumen-Schallköpfe kardiale Strukturen dreidimensional (räumlich) in Echtzeit darzustellen. Seit 2008 steht uns dieses 3D-Verfahren auch für die TEE in sehr hoher Auflösung zur Verfügung. Die Vorteile der 3D-Echokardiographie liegen in einer höheren Genauigkeit der Messung der Herzvolumina und in der plastischeren, realitätsnahen Darstellung pathologischer Befunde. Unter TEE-Kontrolle mittels 3D werden in unserem Herzkatheterlabor auch Herzwanddefekte (Persistierendes Foramen ovale, Vorhofseptum-Defekt) interventionell mittels sog. "Schirmchen" verschlossen.
Abb. 6: Transthorakal akquirierter 3D-Datensatz (rechter unterer Quadrant) mit Rekonstruktion verschiedener Längs- und Kurzachsenschnitte des linken Ventrikels LV in 3D. |
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Abb. 7: Vorhofseptumdefekt vom Sekundumtyp im Aufblick vom linken Vorhof aus (3D-TEE) |
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Abb. 8: 3D-TEE-Aufnahmen einer bakteriellen Mitralklappenendokarditis mit Perforation (Pfeil) des hinteren Mitralklappensegels bei geöffneter (links) und geschlossener (rechts) Mitralklappe (Blick vom linken Vorhof aus auf die Klappe). |
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Abb. 9a/b: 3D-TEE-Aufnahmen eines Prolaps (Pfeil) von Anteilen des hinteren Mitralklappensegels MK (Bogunski) |
Abb. 10 Blick auf das Vorhofseptum vom linken Vorhof aus nach Verschluß eines Vorhofseptumdeketes mit einem sog. "Schirmchen" (3D-TEE) |
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Abb. 11 3D-TEE-Ansicht einer Kunstklappe (Doppelflügelprothese) in Mitralklappenposition. Gut zu erkennen sind die Öffnungs- und Schließungsbewegung sowie der Nahtring |
Die Echokardiographie stellt ohne Zweifel die wichtigste nicht-invasive Herzbildgebung dar. Ergänzend oder alternativ werden in enger Kooperation mit der Klinik für Diagnostische Radiologie die kardiale Magnetresonanztomographie (CMR) und die kardiale Computertomographie (multislice CT) durchgeführt.